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siehe Bildunterschrift

Seidelbast, Dáphne Mezeréum L.

In Bergwäldern zerstreut und als Zierstrauch in unsern Gärten angepflanzt, entfaltet der Seidelbast oder Kellerhals im März an den noch blattlosen Zweigen seine purpurfarbenen, stark süß, ja fast narkotisch betäubend duftenden Blüten. Seine kurze, stämmige, starre Gestalt hat etwas Eigentümliches, Fremdes, und in der That ist ihm auch nicht zu trauen; denn er ist stark giftig, ein Umstand, der seine Blätter und im Winter seine Rinde vor dem Zahn der Pflanzenfresser vortrefflich schützt. Obwohl auch seine scharlachroten, erbsengroßen Beeren nach Linnés Aussage so giftig sind, daß ihrer sechs einen Wolf töten könnten, werden sie doch von zahlreichen Vögeln, z. B. Bachstelzen und Drosseln, gern und ohne Schaden gefressen. Die Kerne werben, nachdem sich im Magen das Fruchtfleisch abgesondert, wieder ausgespieen. Die Pflanze hieß bei den Skandinaviern Ziolinta, Bast des Kriegsgottes Zio; daraus wurde Zeiland, Seidel und Seidelbast.

Seidelbastgewächse oder Thymelaeaceen. Klasse VIII. Holzgewächs. März. H. 0,50 – 1,25 m.

 


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