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siehe Bildunterschrift

Frühlingsknotenblume, Leucóïum Vernum L.

Solange die Blüte des Sommerthürchens geschlossen ist, reckt sie sich straff zum Himmel empor; sobald sie sich aber zu öffnen beginnt, neigt sie sich gleich dem Köpfchen ihrer zierlicheren Schwester, des Schneeglöckchens, unter graziöser Biegung des Blütenstils zur Erde. Sie haucht einen zarten, veilchenähnlichen Duft aus, wenigstens solange sie im Laubwalde an ihrer natürlichen Heimstätte wächst; bei kultivierten scheint der Duft häufig verloren zu gehen. Dadurch und durch die grünliche Färbung der Spitzen ihrer schneeweißen Blütenblätter lockt sie die Insekten an. Honig fehlt ihr, doch scheint als Ersatz dafür das saftreiche Zellgewebe rings um den Grund des keulenförmigen Griffels von den Besuchern angebohrt und ausgesogen zu werden. Diesen Moment warten die Staubbeutel ab. Von der Biene oder Hummel unsanft berührt, streuen sie einen Teil ihres puderförmigen Pollens auf ihren Pelz, den sie gleich darauf an der Narbe der nächsten Blüte abstreift. Ganz ähnlich wie hier, nach Art einer Streubüchse, wirken auch die Antheren des Schneeglöckchens. Beide Pflanzen bilden mit der Narzisse die bei uns heimischen Mitglieder der

Amaryllisgewächse oder Amaryllidaceen. Klasse VI. Ausdauernde Pflanze. März, April. H. 0,10 – 0,30 m.

 


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