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siehe Bildunterschrift

Spitzmorchel, Morchélla cónica Pers.

Zu den edelsten Schwämmen gehört neben der Trüffel und dem Champignon die Morchel, die im Frühling nach warmem Regen unter dem Einfluß der Sonnenstrahlen am Waldrande, auf der Waldwiese und in Parkanlagen schnell emporsprießt. Unter den 10 deutschen Morchelarten sind die Spitzmorchel und die Speisemorchel (M. esculénta) die verbreitetsten. Ihr unscheinbares braunes Gewand läßt nicht darauf schließen, daß wir so gesuchte Speisepilze vor uns haben, die gut getrocknet von Delikateß-Großhandlungen mit 15 – 20 ℳ das Pfund gekauft werden. Der hohle, unten mit dem Stiel verwachsene Hut läuft bei der Speisemorchel oben stumpf abgerundet, bei der Spitzmorchel kegelförmig aus. Die Oberfläche des Hutes ist durch erhabene, netzartig verbundene Adern grubenförmig gegliedert. In diesen Grübchen bilden sich (wie in den Falten der früher geschilderten Lorchel) zahllose winzige Schläuche, welche die Fortpflanzungsorgane des Pilzes, die meist zu acht in einer Schlauchzelle vereinigten Sporen, enthalten. Nach diesen Schläuchen führt der betreffende Pilzstamm seinen Namen. – Das Fleisch der Morcheln ist zart, zerbrechlich und von hohem Wohlgeschmack. Man kann den Pilz in Fleischbrühe gekocht oder wie gewöhnlicher Salat zugerichtet oder mit Butter, Petersilie, Pfeffer und Salz gedämpft und gebacken genießen. Der Eiweißgehalt getrockneter Morcheln beträgt über 36 %, der für die Verdaulichkeit und Nahrhaftigkeit besonders wichtige Reichtum an Nährsalzen etwa 9 % der Trockensubstanz. Die Morchelzucht, in der bisher nur Frankreich Bedeutendes leistet, wäre also sehr lohnend.

Stamm der Schlauchpilze, Ascomycetes. Fam. der Scheibenpilze, Discomycetes. Pers. = Persoon.

 


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