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siehe Bildunterschrift

Gänseblümchen, Bellis perénnis L.

Welchen reizenden Anblick gewährt das allbekannte, bescheidene, genügsame Maßliebchen, wenn es im März den Wiesengrund mit Tausenden weißer Blütensterne schmückt und sich in den warmen Frühlingsstrahlen sonnt. Kommen wir aber gegen Abend an dieselbe Stelle, so setzt uns das veränderte Aussehen des grünen Teppichs in Erstaunen: der ganze Farbenschmuck erscheint ausgelöscht; denn Maßliebchen ist zur Ruhe gegangen. Es hat die weißen Strahlenblüten vom Rande her über die gelben Scheibenblüten gebogen, um sie gegen die Nachtkälte zu schützen, und außerdem das ganze Blütenkörbchen durch eins Beugung des Stengels ein wenig erdwärts geneigt. So öffnet und schließt sich jede Blüte 12 bis 15 Tage hintereinander; während jeder Nacht vergrößern sich die weißen Strahlenblüten ein wenig, im Laufe jedes Tages blüht, vom äußern Rande angefangen, ein neuer Kreis der gelben Scheibenblütchen auf. Der Bestäubungsmechanismus dieser winzigen Blumen, deren Dutzende in dem Körbchen beisammensitzen, ist ein sehr sinnreicher, hier aber wegen der Kleinheit der Blüte schwer zu zeigen. Wir werden ihn später bei einem größeren Korbblütler betrachten.

Fam. der Vereinblütler oder Compositen. Klasse XIX. Ausdauernde Pflanze. Februar – Dezember. H. 0,05 – 0,15 m.

 


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