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siehe Bildunterschrift

Rundblättrige Glockenblume, Campánula rotundifólia L.

Rundlich nierenförmig oder herzeiförmig sind nur die Blätter der nichtblühenden Wurzelköpfe. Zur Blütezeit sind diese Blätter meist schon verschwunden, und der glockentragende, milchhaltige Stengel ist mit lanzettlichen und linealischen Blättchen besetzt. Die wenigen blauen Blüten stehen in lockeren Trauben oder Rispen, nickend, so daß der Pollen durch die Blumenkrone vor Benetzung geschützt ist. An regnerischen und windigen Tagen suchen oft kleine Insekten Schutz in der Glockenblüte, anderen dient sie als Herberge in kalten Nächten. Eigentümlich sind die Bestäubungseinrichtungen der Blüte. Auf dem honigreichen Blütenboden steht in der Mitte der Griffel, dessen dreiteilige Narbe anfangs geschlossen ist, am Rande die fünf Staubblätter. Letztere sind am Grunde so breit, daß sie den Blütenboden ganz verbergen und als Honigschutz dienen. Der Griffel ist unterhalb der Narbe stark behaart. Wenn die Knospe im Öffnen begriffen ist, liegen die Antheren dicht an der Haarbüste des Griffels und setzen ihren Pollen an ihr ab; nun öffnet sich die Glocke, die entleerten Staubblätter senken sich kräuselnd auf den Grund der Blüte und der Griffel erscheint als Pollenträger. Erst wenn der Pollen von den honigsuchenden Insekten fortgetragen ist, öffnet sich die dreiästige Narbe, und nun kann die Blüte bestäubt werden. Die Frucht bildet eine von den fünf Kelchzipfeln gekrönte kugelige Kapsel, die sich am Grunde mit kurzen Spalten öffnet und die Samen ausschüttet.

Glockenblumengewächse, Campanulaceen. Kl. V. Ausdauernde Pflanze. Juni – Herbst. H. 0,15 – 0,30 m.

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