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siehe Bildunterschrift

Brockenanemone, Hexenbesen, Pulsatílla alpína Delarb.

Den Besuchern des Brockens ist wenigstens der Fruchtstand dieser reizenden Kuhschellenort, die auch auf den Sudeten, in den Vogesen und auf den Bergwiesen der Alpen wächst, wohlbekannt. Die zahlreichen Früchte erscheinen durch die fiederigen Griffel langgeschwänzt und bilden in ihrer Gesamtheit eine kugelige Perrücke, die in Verbindung mit dem Rufe des Brockens als Versammlungsort der Unholdinnen dem schönen Pflänzchen den Namen Teufelsbart oder Hexenbesen erworben hat. Die Blüte besitzt ein schneeweißes Perigon, von dem sich die leuchtenden Staubblätter und Griffel abheben. Außer echten Zwitterblüten kommen auf anderen Stöcken auch scheinzwitterige Pollenblüten mit verkümmerten Griffeln vor. Die Zwitterblüten aber treten in doppelter Form auf: solche mit großen Fruchtköpfchen und wenigen, kurzen Staubblättern, und solche mit kleinen Fruchtköpfchen und zahlreichen, größeren Staubblättern. Die ersteren sind auf Fremdbestäubung, die letzteren auf Selbstbefruchtung eingerichtet. Der ausdauernde Wurzelstock, die starke Behaarung machen das »Schneehändel« geschickt zum Kampfe gegen die ungünstigen Witterungsverhältnisse seines Standorts, an dem es noch oft im Mai Schneefälle, im Juni und Juli Nachtfröste giebt. Junge Pflanzen blühen bisweilen im September und Oktober. Der Wind übernimmt die Verbreitung der Früchtchen, indem er sie an der langen, geschweiften Federgranne davonführt.

Hahnenfußgewächse, Ranunculaceen. Kl. XIII. Holzgewächs. Mai, Juni. H. 0,15 – 0,30 m. Delarb.=Delarbre.

 


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