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siehe Bildunterschrift

Gemeine Grasnelke, Arméria vulgáris Willd.

Trockene Grasplätze und grasige Anhöhen schmückt vom Mai an die Grasnelke mit ihren rosenroten oder lilagefärbten Blütenköpfen, in denen zahlreiche Blütchen, von trockenen Deckblättchen lose umhüllt, beisammenstehen. Die beiden äußeren Hüllblätter umfassen scheidenartig das oberste Ende des Schaftes, der sich aus der Mitte der grasähnlichen, einem holzigen Wurzelstocke entsprossenen Blätter erhebt. Die einzelne Blüte besteht aus einem trichterförmigen trockenhäutigen Kelch, in dem auf dem Fruchtknoten fünf an der unteren Hälfte behaarte Griffel stehen, und aus der fünfblätterigen Blumenkrone, zwischen deren Abschnitten die Staubblätter am Grunde angeheftet sind. Ihre Antheren stehen zwischen den fünf Griffelstrahlen. Trotz ihres geringen Abstandes gelangt aber der Pollen nicht von selbst auf die Narbe. Beim Aufbrechen der Blüten sind die Staubblätter so gestellt, daß die honigsaugenden Insekten die Antheren streifen und den Pollen mitnehmen müssen, während die fünf Narben aufrecht in der Mitte stehen. Etwas später wechseln Antheren und Narben den Platz, indem die ersteren durch Aufrichten der Staubblätter in die Mitte der Blüte rücken, während die Narben sich auseinanderspreizen und neben die Zugänge zum Honig stellen. Kommt es nun aber infolge ausbleibenden Insektenbesuchs nicht zur Fremdbestäubung, so drehen sich die Griffel wie eine Schraube, indem sie sich gleichzeitig zur Mitte der Blüte bewegen, und verschlingen sich hier mit den gleichfalls gedrehten Pollenblättern; dabei nehmen sie den noch an den Antheren haftenden Blütenstaub an sich. Die einsamige Schließfrucht der Grasnelke bleibt von dem trockenhäutigen Kelche umgeben und wird mit ihm vom Winde verbreitet. – Der Familienname ist von der ausländischen, bei uns nur in Zierpflanzen vertretenen Gattung Bleiwurz abgeleitet.

Bleiwurzgewächse, Plumbaginaeeen. Kl. V. Ausdauernde Pflanze. Mai – September. H. 0,20 – 0,30 m. Willd. =Willdenow.

 


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