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siehe Bildunterschrift

Schmalblättriges Wollgras, Erióphorum angustifólium Roth.

Wer sich im Sommer sumpfigen Wiesen, Torfmooren oder Brüchen nähert, sieht die weißen Büschel des Wollgrases im Windhauch hin und her wogen. Zumeist gehören sie dem breit- und schmalblättrigen, seltener dem scheidigen Wollgras an. Letzteres besitzt eine faserige Wurzel und bildet mit seinesgleichen große Rasenpolster, während die erstgenannten sich durch kriechende Wurzelstöcke weithin verbreiten. Einige Monate vorher tragen die Wollgräser anstatt der schönen Wollbüschel unscheinbare, aus vielen kleinen Blüten bestehende Ährchen. Jede Blüte besteht aus einem einzigen Deckblatt, einem Fruchtblatt mit dreigeteilter Narbe und drei Staubblättern. Eine Anzahl winziger Härchen vertritt die Stelle der Perigonblätter. Nach der Befruchtung wachsen diese Härchen zu den weithin sichtbaren Federbüscheln aus und dienen der Verbreitung der Frucht durch den Wind. Um diesem das Aufnehmen der Früchte bei ihren Haarschöpfen zu erleichtern, wachsen die Blütenstengel und die Ährenstiele während des Reifens bedeutend in die Länge. Dem Landmann sind die Wollgräser auf seinen Wiesen sehr unwillkommen. Sie sind hart und an den Blatträndern rauh, so daß das Vieh sie meist verschmäht, was für ihre Existenz natürlich von großem Vorteil ist. Das scheidige Wollgras führt seinen Namen nach den blattlosen, aufgeblasenen Scheiden, die den Stengel umhüllen.

Cypergrasgewächse, Cyperaceen. Kl. III. Ausdauernde Pflanze April, Mai. H. 0,15 – 0,50 m.

 


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