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siehe Bildunterschrift

Weiße Seerose, Nymphaea alba L.

»Im Mummelsee, im dunkeln See, da blühn der Lilien viele,« auf schwanken Stielen folgen die tief-herzförmigen, lederartigen Blätter und die schönen, schneeweiß schimmernden Blüten jeder Bewegung des Wasserspiegels. Die Stiele der Blätter wachsen so lange fort, bis die Blattspreiten die Oberfläche erreichen, und werden nicht selten 1 m lang. Die Blütenknospen sind von vier außen grünlichen, innen jedoch auch weißen Kelchblättern eingeschlossen. Die Blumenblätter werden von außen nach innen zu kleiner und gehen allmählich in die Staubblätter über, welche die große, strahlenförmige Narbenscheibe umringen. Die duft- und honiglose Blüte wird von Käfern und Fliegen besucht. Sie öffnet sich jeden Morgen zwischen 7 und 9 Uhr und schließt sich am Spätnachmittags. Verblüht taucht sie ganz unter und reift ihre Frucht unter Wasser aus. Diese ist eine vielsamige, unregelmäßig aufspringende Kapsel, deren Samen, auf die Oberfläche gelangt, vom Winde davongetrieben werden. Bisweilen werden sie auch durch Wasservögel, welche die Früchte aufhacken, verschleppt, indem sie sich mittels des ihnen anhaftenden Schleims an den Borstenfedern der Schnabelwinkel festsetzen. Da die Seerosenblätter an der Unterseite ständig vom Wasser benetzt sind, befinden sich sämtliche Spaltöffnungen auf der Oberseite. Diese muß daher, damit die Transpiration des Laubes nicht gehemmt wird, vor der Benetzung geschützt sein. Die auffallenden Regentropfen zerfließen auf ihr nicht, sondern bleiben in Tropfen stehen und rollen so von der etwas erhöhten Mitte nach dem wellenförmig hin und her gebogenen Rande und über diesen hinaus ins umgebende Wasser.

Seerosengewächse, Nymphaeaceen. Kl. XIII. Ausdauernde Pflanze. Juni – August.

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