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siehe Bildunterschrift

Türkischer Flieder, Syrínga vulgáris L.

»Die Blütenpracht im Fliederhag, hervorgelockt vom Maientag,« wie viele Tausende berauschen sich im Lenz an ihr, während die Kinder die roten oder weißen, gewürznelkenähnlichen Blüten eine nach der andern von den Blütenrispen zupfen und aussaugen. Dort, wo sich die Kronenröhre in ihre vier Zipfel teilt, stehen die zwei Staubgefäße, etwas tiefer als sie die Narbe des Griffels. Beim Aufbrechen der Blüte ist sie zuerst reif, während die Antheren noch geschlossen sind. Bald darauf öffnen diese sich, und nun kann Selbstbestäubung stattfinden, indem der Pollen senkrecht auf die Narbe fällt. Nur zu schnell legt der Strauch das duftende Hochzeitgewand ab und steht nun während des Sommers in dem Alltagskleide der graugrünen herzförmigen Blätter da, dem die starren, mit trockenen, zweifächerigen Kapselfrüchten besetzten Rispen wenig zur Zierde gereichen. Der türkische Flieder ist eine Waldpflanze der Balkanhalbinsel; neben ihm werden noch zwei verwandte Arten, der angeblich aus China stammende chinesische und der aus Persien stammende persische Flieder, kultiviert. Beide duften weit schwächer.

Ölbaumgewächse, Oleaceen, Kl. II. Holzgewächs. Mai, Juni. H. 3,00 – 7,00 m.

 


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