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siehe Bildunterschrift

Feigwurz, Ficária verna Hudson.

Auch die Feigwurz gehört zu den Ranunculaceen, und wer sie nicht kennt, ist leicht geneigt, einen echten Hahnenfuß in ihr zu sehen. Sie unterscheidet sich von einem solchen jedoch durch den dreiblättrigen Kelch und die 8- bis 10-blättrige Blumenkrone, während bei jenem in beiden Blütenblattkreisen die Fünfzahl vorherrscht. Auch die herznierenförmigen Blätter finden sich bei keinem Hahnenfuß. Die goldgelben Blütensterne leuchten geöffnet weithin, geschlossen aber entziehen sie sich dem Auge, da die Außenseite der Blumenblätter unscheinbar grün gefärbt ist. Die Wurzel ist vielknollig und hat zur Benennung der Pflanze geführt. In den Achseln der grünen Laubblätter entwickeln sich kleine, knollenförmige Ableger, welche im Frühsommer, wenn die hinfällige Pflanze gelb und welk wird, zu Boden fallen und auf eine Gelegenheit zum Wurzelschlagen warten. Da die Feigwurz besonders auf lehmigem Boden in großer Menge wächst, so kann es vorkommen, daß die Knöllchen bei heftigem Regen in solcher Anzahl zusammengeschwemmt werden, daß man Hände voll davon sammeln kann. Der Landmann, der sie vereinzelt nicht bemerkte, glaubt sie mit dem Regen vom Himmel gefallen und breitet die alte Sage vom Kartoffelregen aus, während das Regenwasser doch nur den Transport dieser knotenförmigen Ableger bewirkte. – Der Name Scharbockskraut, den man der Pflanze auch beilegt, weil sie die bei Seefahrern infolge langer Entbehrung frischen Gemüses entstehende Scharbock- oder Skorbutentzündung heilen soll, gebührt wohl eher dem Löffelkraut, das auch in den höchsten Breiten, auf Spitzbergen und in Grönland, wächst und dem Schiffer, der monatelang nur von Salzfleisch und hartem Zwieback gelebt hat, ein willkommenes Gemüse bietet.

Hahnenfußgewächse oder Ranunculaceen. Klasse XIII. Ausdauernde Pflanze. März-Mai. H. 0,15 m.

 


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