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siehe Bildunterschrift

Gemeine Walnuß, Júglans régia L.

Aus der Heimat der morgenländischen Platane stammt auch die Walnuß, deren Name, eigentlich Welschnuß, auf ihre Einführung aus Italien zu uns deutet. Wie bei der Hasel hängen die Staubblüten zu langen, lockeren Kätzchen vereinigt herab, während die Fruchtblüten einzeln oder zu 2 und 3 am Ende eines Zweiges stehen. Die Frucht, eine Steinfrucht mit großem, runzeligem, zweilappigem Samen, ist ihres Wohlgeschmacks wegen bei Menschen und Tieren gleich beliebt; namentlich sind Krähen und Elstern als Nußdiebe bekannt, und da ihnen die Nüsse auf eiliger Flucht bisweilen entfallen oder auch von ihnen versteckt und nachher vergessen werden, so tragen sie viel zur Aussaat des Baumes bei.

Alle Teile des Nußbaumes lassen sich nutzbringend verwerten. Die Kerne geben das als Salat- und Speiseöl geschätzte Nußöl, die Schalen werden gebrannt zu Tusche und Druckerschwärze verarbeitet, die grünen Fruchtschalen dienen zum Braunfärben, die würzig duftenden, unpaarig gefiederten Laubblätter geben wohlriechende Brühen für Gärbottiche und Fässer. Hochgeschätzt ist das bei älteren Bäumen dunkle, harte, nach der Wurzel zu schön gemaserte und geflammte Holz, das besonders in der Möbeltischlerei verarbeitet wird. Ein ausgewachsener großer Nußbaum trägt jährlich gegen 50 kg Nüsse, die einen Wert von 20 – 24 Mk. haben. Trotzdem verführt der hohe Wert des Holzes und das Angebot der Händler manchen Besitzer, seine schönen Bäume vielleicht um das Doppelte für den Stamm zu verkaufen und sich dadurch einer dauernden, sicheren Einnahme zu berauben. Der Baum erreicht im Süden ein hohes Alter, ohne in seiner Ertragfähigkeit zurückzugehen. Bei Balaklawa auf der Halbinsel Krim steht ein Riese, dessen Alter man auf mehrere Jahrtausende schätzt, und der jährlich 70 – 80 000, mitunter sogar 100 000 Nüsse trug.

Walnußgewächse, Juglandaceen. Kl. XXI. Holzgewächs. Mai. H. 10,00 – 25,00 m.

 


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