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siehe Bildunterschrift

Gemeine Kreuzblume, Polýgala vulgáris L.

Auf trockenen Wiesen oder grasigen Waldblößen entfaltet im Mai und Juni die zierliche Kreuzblume ihre blauen oder rosenroten, seltener weißen Blumen. Der Landmann nennt sie Milchkraut, weil sie die Milchabsonderung bei den Kühen befördern soll, oder Natterkopf, nach der Ähnlichkeit der Blüte mit dem Kopf einer Schlange. So einfach die ganzrandigen, elliptischen oder schmal lanzettlichen Blätter sind, so verwickelt ist der Bau der Blüten. Die drei äußeren Kelchblätter sind klein und grün, die beiden inneren aber weit größer und von der Färbung der Kronenblätter; sie dienen dazu, den Schauapparat der Blüte zu vergrößern, färben sich oder später, wenn sie als Fruchtschutz dienen, auch grün. Die Kronenblätter bilden einen Becher, an dessen Innenwand die zu zwei Bündeln verwachsenen Staubblätter angeheftet sind; in der Nähe des oberen Randes stehen zwei Gruppen fingerförmiger Anhängsel, deren Nutzen noch nicht genügend bekannt ist. Der Griffel nimmt die Mitte der Blüte ein und endet in eine löffelförmige Narbe; unmittelbar hinter ihr befindet sich eine Erhöhung, auf der eine sehr klebrige Scheibe sitzt. Wenn der Rüssel eines honigsuchenden Insekts in die Blüte dringt, so kommt er mit dieser Scheibe in Berührung, wird ebenfalls klebrig und nimmt, wenn er zurückgezogen wird, einen Teil des Pollens mit, den er in der nächsten Blüte auf die Narbe überträgt.

Kreuzblumengewächse, Polygalaceen. Kl. XVII. Ausdauernde Pflanze. Mai, Juni. H. 0,15 – 0,25 m.

 


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