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siehe Bildunterschrift

Gemeine Fichte, Rottanne, Pícea excélsa Link.

Im Mai öffnen sich die Staubblüten der Nadelhölzer. Der in ungeheuren Massen erzeugte Pollen kann vermöge zweier Luftsäckchen an jedem Körnchen sich lange schwebend erhalten und wird vom leisesten Lufthauch mitgeführt. So gelangt er zu den Fruchtblüten, die zu niedlichen, rötlichen Kätzchen vereinigt an den Spitzen der jungen Triebe stehen. Nach geschehener Befruchtung bilden sich die Fruchtkätzchen durch Holzigwerden der die Samenknospen schützenden Deckschuppen zu den bekannten Zapfen um, die an hakig gebogenem Stiel abwärts hängen. Unter jeder Schuppe liegen zwei mit je einem großen häutigen Flügel versehene Samen, die bei der Kiefer im Herbst des folgenden Jahres reif sind, bei der Fichte aber noch in demselben Jahre reifen. Nun spreizen sich die Zapfenschuppen auseinander, so daß der Wind die Samen herausschütteln und weit forttragen kann.

Die Nadeln der Kiefer stehen paarweise in der Achsel kurzer, braunhäutiger Schuppenblätter und werden von mehreren häutigen Blättchen scheibenförmig umhüllt. Ein solches Nadelpaar mit seiner Blattscheide hat den Wert eines ganzen, freilich stark verkürzten Zweiges, und wird deshalb als Kurztrieb bezeichnet. Die Fichte besitzt nur gewöhnliche Langtriebe, an denen die in Schraubenlinien angeordneten kurzen Nadeln einzeln stehen. Der Wuchs der Kiefer ist in ihrer Jugend sehr regelmäßig, wird aber später durch die Thätigkeit der waldverwüstenden Insekten so gestört, daß er dem der Fichte nicht mehr gleichkommt. Bei ungestörtem Wachstum in urwaldartigen Beständen können beide Bäume ein hohes Alter erreichen, die Kiefer 500 – 600 Jahre, die Fichte das Doppelte. Erstere wird dabei gegen 50 m, letztere 60 m hoch.

Zapfenfrüchtler, Coniferen. Kl. XXI. Holzgewächs. Mai.

 


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