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siehe Bildunterschrift

Vierblättrige Einbeere, Páris quadrifólius L.

Als Bewohnerin schattiger Wälder besitzt die Einbeere dünne, horizontal ausgebreitete, unbehaarte Blätter, so daß die Transpiration jederzeit unbehindert vor sich gehen kann. Aus dem ausdauernden Wurzelstock erhebt sich der mit vier, seltener fünf quirlständigen Blättern besetzte Blütenstengel, der an der Spitze eine einzige Blüte trägt. Die Blütenhülle besteht aus vier äußeren, grünen, lanzettlichen und vier inneren gelblichen, linealischen Perigonblättern. Um den großen dunkelvioletten Fruchtknoten mit vier Narben stehen acht dottergelbe Antheren im Kreise; die Träger derselben überragen als lange pfriemenförmige Granne die Antheren bedeutend. Beim Aufblühen stehen die steifen Pollenblätter strahlenförmig nach den Seiten ab; die Blüte bildet einen zierlichen, 16strahligen Stern, dessen Narben als Anflugsplatz für Insekten dienen. Sie ist sehr langlebig; wird sie trotzdem nicht besucht, so richten sich die Pollenblätter steil auf, neigen sich über den Narben zusammen und drücken die Antheren an die Narben, so daß Selbstbestäubung eintritt. Die Frucht ist eine vielsamige schwarze Beere. – Die ganze Pflanze, besonders die Beere und die Wurzel, ist sehr giftig. Man nannte sie deshalb früher Tollwurz und benutzte sie, in rohes Fleisch gesteckt, zum Töten der Wölfe.

Liliengewächse, Liliaceen. KI. VIII. Ausdauernde Pflanze. Mai. H. 0,15 – 0,30 m.

 


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