William Shaekespeare
Shakespeares Sonette
William Shaekespeare

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CL

Sag, welche Macht gab dir die Allgewalt,
daß deine Schwäche meine Kraft zerbricht?
daß ich ein Trugbild schwöre zur Gestalt
und mir die Nacht erscheint als Tageslicht?

Sag, was bewirkt den Zauber des Gesichts,
den Schein, der so dem Schlechten ward verliehn,
daß nichts verbleibt, als dein verwünschtes Nichts
der Tugendfülle andrer vorzuziehn?

Wie kommt's, daß stets mit heißern Liebesflammen
gerechter Grund zum Haß mein Herz entflammt?
Wenn alle mich und dich darob verdammen,
von dir allein drum sei ich nicht verdammt!

Daß ich nach deinem Unwert so begehrt,
das wahrlich macht mich deiner Liebe wert.


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