William Shaekespeare
Shakespeares Sonette
William Shaekespeare

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CIII

Ach, wie doch meine Muse Glanz entbehrt
bei solchen Stoffes königlichem Prangen!
Wie schuf ihm die Natur doch höhern Wert,
als jemals meine Kunst ihm könnt' erlangen!

Versag ich so, du sollst mich drob nicht schelten.
Sieh dich im Spiegel, und du hast erfaßt,
wie wenig meine Wortversuche gelten,
und wie das Bild vor der Natur verblaßt.

Wär's nicht Verbrechen: was der Welt gefiel,
Vollkommenheit, durch Zutat zu verderben?
Und mein Gedicht hat doch kein andres Ziel,
als deiner Anmut Weltruhm zu erwerben.

Weit mehr, als jemals meinen Vers erfüllt,
enthüllt ein Blick dir auf dein Spiegelbild.


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