William Shaekespeare
Shakespeares Sonette
William Shaekespeare

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XIX

Mach stumpf du, Zeit, des Löwen Klau! Treib an
zum Fraß der eignen Brut das Element!
Aus Tigers Rachen brich den wüt'gen Zahn!
Zünd an den Phönix, daß im Blut er brennt!

Tu was du willst, du Zeit mit flücht'gem Fuß,
Heil oder Unheil, Werden und Vergehn;
sei Fluch, was du der Welt gibst, oder Gruß –
nur dieses Schlimmste lasse ungeschehn:

entstell durch Furchen nicht das Angesicht
des Freundes mit dem Griffel deiner Jahre,
daß Schönheit als ein göttliches Gedicht
unsterblich sich der Nachwelt offenbare.

Doch ob sie durch dein Wüten auch verschied,
sie lebte ewig fort in meinem Lied!


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