William Shaekespeare
Shakespeares Sonette
William Shaekespeare

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LXVII

Ach, warum lebt vom Aussatz er umgeben,
warum darf Unwert mit dem Werte gehn
und freches Laster mit der Tugend leben
und sich durch ihre Herrlichkeit erhöhn?

Wie darf der tote Schein dem Antlitz gleichen,
von dem er den lebend'gen Glanz bezieht?
Wie darf die Schattenrose sich erschleichen
die Pracht, die einer echten Rose blüht?

Was lebt er, wo Natur zusammenbrach
und ihre Adern schon kein Blut mehr haben?
Die stolz auf viele einst und nun in Schmach,
sie zehrt nur noch von seinen Liebesgaben.

In schlechter Zeit bewahrt sie ihn als Bild
von jenem Reichtum, der sie einst erfüllt.


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