William Shaekespeare
Shakespeares Sonette
William Shaekespeare

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CXLI

Fürwahr, ich liebe dich nicht mit dem Auge:
ich laß es deine tausend Fehler finden;
das Herz erwägt nicht, was ein Wert ihm tauge:
es liebt dich trotz des Auges Gegengründen.

An deiner Stimme Klang hängt nicht mein Ohr,
und ich verlange nicht, dich zu betasten;
Geschmack, Geruch nicht, nein, kein Sinn erkor
zu einem Fest dich, wenn die Sinne fasten.

Doch fünffach Denken nicht, nicht die fünf Sinne
befrein mein Herz aus seiner Narrheit Bann,
da ich ein Sklave bin von deiner Minne
und nur ein Schatten noch von einem Mann.

Ein Trost verbleibt, die Schmach mir zu versüßen:
Die mich zur Sünde zwingt, läßt sie mich büßen.


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