William Shaekespeare
Shakespeares Sonette
William Shaekespeare

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XXVI

Du, meines Herzens Herr, dem ich zu Schuld
durch seine Gnade ganz verpflichtet bleibe,
nicht Geist soll mir erringen deine Huld,
wenn ich dir nun mein Schuldbekenntnis schreibe.

So große Schuld doch, daß mein Geist zu klein,
vor dir sie in die rechte Form zu fassen.
Du läßt ihm, hoff ich, Nachsicht angedeihn,
um nicht zu nackt erscheinen sie zu lassen:

bis jener Stern, der mich durchs Leben lenkt,
sich will zu meiner Armut niederneigen
und meiner Blöße die Gewandung schenkt,
die würdig deiner Achtung mich wird zeigen.

Erst dann darf laut die Liebe ich verkünden;
bis dahin soll dein Licht mich nirgend finden.


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