William Shaekespeare
Shakespeares Sonette
William Shaekespeare

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XXXIX

Wie könnt's gelingen mir, dein Lob zu singen,
da ich dann nur den bessern Teil erhob
von mir? Kann Eigenlob denn Lob mir bringen?
Und lob ich dich, ist's nicht mein eignes Lob?

Laß uns deshalb getrennte Wege gehen
der Liebe, die das Einssein uns verwehrt,
daß so ich dir vermöchte zu ersehen
den höchsten Preis, der dir allein gehört.

Getrenntsein – unerträglich nur zu denken,
wär' nicht Gedanke Trost und Lustgewinn
und wollte Trennung nicht die Wonne schenken,
die Gram betrügt mit traumversenktem Sinn.

Aus einem zwei zu machen muß gelingen:
der eine bleibt, dem andern lobzusingen.


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