William Shaekespeare
Shakespeares Sonette
William Shaekespeare

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CXVIII

Wie man, um sich den Appetit zu mehren,
den Gaumen gern mit scharfer Würze peinigt;
wie man, um schwere Krankheit abzuwehren,
sich Blut und Saft durch eine Krankheit reinigt:

so nahm ich, deiner Süße voll, die Speise
versetzt mit allerbittersten Gewürzen;
geschwächt von Wohlsein, hielt ich es für weise,
die Zeit bis zur Erkrankung abzukürzen.

So machte kluge Liebe die Erfahrung,
vermeintes Leid in Wirklichkeit zu wandeln
und zu erhoffter beßrer Selbstbewahrung
sich für Gesundheit Siechtum zu erhandeln.

Erkenntnis bleibt ihr, die ins Schwarze trifft:
dem, der an dir krankt, wird Arznei zum Gift.


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