William Shaekespeare
Shakespeares Sonette
William Shaekespeare

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IX

Bangst du vielleicht vor einer Witwe Tränen,
daß du versagst dir der Verbindung Glück?
Ach, stirbst du einsam, bleibt, dich zu ersehnen,
die ganze Welt als Gattin dir zurück.

Die Welt, verwitwet, wird darüber klagen,
daß kein Verwaister dich mit ihr beweint,
da jeder Witwe doch in dunklen Tagen
verblichnes Bild im Ebenbild erscheint.

Was immer sonst der Leichtsinn auch verschwendet,
verläßt den Platz nur und verbleibt der Welt,
derweil ihr solch ein Gut, vom Geiz entwendet,
der Schatz der Schönheit, endet und zerlallt.

Wer so mit sich es bis zum Selbstmord triebe,
des Herz ist frei von jeder Nächstenliebe.


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