William Shaekespeare
Shakespeares Sonette
William Shaekespeare

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CXXXIX

Heiss' mich verzeihend nicht nach Gründen suchen,
warum dein hartes Herz mich so bedrücke.
Laß deinen Mund, nicht deinen Blick mir fluchen;
miß Macht mit Macht, doch töte nicht durch Tücke!

Liebst andre du, so sag's – bin ich zugegen,
mein süßes Herz, wirf keine Seitenblicke.
Bedarf es denn der List, wo überlegen
die offne Macht zerbricht mein Herz in Stücke?

Ich bring Entschuldigung: dir ist bekannt,
wie mich dein süßer Blick als Feind berücke;
und darum hast du ihn von mir gewandt,
damit er andern seine Pfeile schicke.

Doch tu es nicht! Blick noch auf mich zurück,
halb Toten: töte mich mit einem Blick!


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