William Shaekespeare
Shakespeares Sonette
William Shaekespeare

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CXIX

Wie trank ich Eimer voll Sirenentränen,
in Kolben aus der Hölle mir gebraut!
Wie schmerzlich trog die Wahrheit mir mein Wähnen
und brach den Bau, den Hoffnung mir erbaut!

Wie dumpf und wirr verirrte sich mein Herz,
vermutend, daß ihm nun das Glück gedieh!
Wie toll und wild verzückte himmelwärts
den Blick die fieberhafte Phantasie!

O Heil des Unheils! Nun erkannt' ich klar,
daß Gutes besser wird durch böses Leid,
und daß die Glut, die schon erloschen war,
erglüht zu nie geahnter Seligkeit.

So seh ich, der zur Liebe heimgekehrt,
die Schuld mir dreifach als Gewinn gewährt.


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