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Die Schlacht bei Lucka.

(1307)

Ein tausend drei hundert und sieben,
Da gabs einen blutigen Mai,
Der dröhnte von Schwerterhieben,
Schildklirren und Kampfgeschrei.

Aus Schwabenland Zehntausend
Führt Nassau's Graf herbei,
Bei Lucka furchtbar hausend
Lagern sie frank und frei.

Da naht Friedrich von Meißen,
Ein Blitz, der niederfährt;
Thüringen, Meißen und Pleißen
Band heut er an sein Schwert.

Und sinds auch nur zwölfhundert,
Die seine Rechte lenkt,
Die Schwaben sehn verwundert,
Wie sich dies Häuflein schwenkt.

Diezmann stürmt vor mit Meißen,
Thüringen wettert drein –
In wilder Flucht zerreißen
Der Schwaben dichte Reihn.

Die Todten liegen wie Aehren,
Als hätt' ein Schnitter gemäht,
Und Helme bei Schilden und Speeren,
Als hätt' ein Sämann gesät.

In Gräben, in Moor und Hecken
Suchen die Flüchtigen Rast,
Doch frommte kein Verstecken
Vor der Verfolgenden Hast.

Froh läuten Leipzigs Glocken
Den Siegern Dank und Preis:
Friedrichs und Diezmanns Locken
Ziert grün das Heldenreis.

Frei wurde das Land vom Drucke
Durch treuer Brüder Bund;
»Dir glückts wie den Schwaben bei Lucke«
Klingt's noch im Volkesmund.



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