Ludwig Rellstab
1812 – Ein historischer Roman
Ludwig Rellstab

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Neuntes Kapitel.

Bernhard schlug Ludwig einen Spaziergang ins Freie vor; er nahm ihn an. Sie gingen vor das Schloßtor hinaus und besahen die Lage des Gebäudes genauer. Es war rings von dichtem, hohem Fichtenwalde umgeben, durch den jedoch vier breite Wege ausgehauen waren, die einander rechtwinkelig kreuzten. Diese waren ziemlich gebahnt, doch im übrigen lag ringsumher der Schnee locker und hoch, so daß es zu Fuß wie zu Schlitten gleich mühsam schien, die großen Wege verlassend durch den Wald zu dringen. »Das Gebäude scheint alt«, meinte Bernhard. »Gotischer, neugriechischer, barbarischer Stil, alles durcheinander. Diese beiden runden Ecktürme mit ihren langen dünnen Spitzen müssen aus fernen Jahrhunderten herrühren. Wie weit mögen wir hier von der großen Straße abliegen?« – »Vier bis fünf Stunden hörte ich Willhofen sagen,« antwortete Ludwig; »und Smolensk liegt sieben Stunden von hier.« – »So schätzte ich's auch,« stimmte Bernhard ein; »dort hinüber muß es liegen. Wir würden den Weg dahin durch jene breite Allee nehmen müssen.« – »Es ist dieselbe, durch die wir gestern hierher gekommen sind«, meinte Ludwig.

»Hörst du nicht?« fragte Bernhard plötzlich und lauschte, indem er den Kopf seitwärts neigte und die Hand zum Auffangen des Schalls gegen das Ohr hielt. »Das ist Kanonendonner, in der Richtung von der Straße her; doch sehr fern.« – »Die Wälder hemmen den Schall«, sprach Ludwig und horchte gleichfalls auf die einzelnen dumpfen Schüsse, die man vernahm. – »Es könnte wohl das Neysche Korps sein, das sich dort schlägt, und vielleicht ist Rasinski bei dem Gefechte«, bemerkte Bernhard.

»Rasinski,« rief Ludwig aus; »wie mag der redliche Freund in Sorge um uns sein! O wenn wir ihm eine Nachricht zukommen lassen könnten!« – »Freilich wäre es gut«, sprach Bernhard und bewegte nachdenklich, aber zustimmend das Haupt. »Überhaupt muß ich dir sagen, so bequem wir es hier im Schlosse haben, so möchte ich mich doch lieber mit der Schwester unter seinem Schutze befinden als hier. Endlich einmal müßten doch die furchtbaren Strapazen ein Ende haben. Mit jedem Tage kämen wir der Heimat und den Verpflegungsanstalten für das Heer näher. Der Weg würde fest, eben – ich glaube das Schwerste haben wir überstanden.« – »Ach,« seufzte Ludwig, »wenn wir erst den Fuß auf vaterländischen Boden setzen könnten!«

Dem fernen Gefechte zuhorchend, gingen die Freunde noch eine Zeitlang auf und ab. Indessen war es schon spät am Nachmittag geworden, und es fing an zu dämmern. Sie kehrten ins Schloß zurück, weil ihnen diese Stunde als die des Mittagmahls angegeben war. Der Tisch war bereits gedeckt, aber für sie beide allein; selbst Willhofen wußte nichts Näheres über das Ausbleiben der Fürstin anzugeben, als daß sie mutmaßlich der kranken Gräfin Gesellschaft leisten müsse. »Zeige nur guten Mut vor den Dienern,« flüsterte Bernhard dem aufs äußerste betroffenen Ludwig zu; »es darf hier keine Seele ahnen, daß wir uns beunruhigen.« Mit diesen Worten schenkte er sich ein Glas Wein ein und stieß mit Ludwig auf die Bewohnerinnen des Hauses an. Während der ganzen Tafelzeit war er heiter und scherzte viel, sogar mit den Dienern, denen er einige russische Worte abfragte und sich dann in ihrer Mundart mit ihnen zu verständigen suchte.

Es war dunkel geworden und man brachte Licht.. Bernhard fing, um das Gespräch nicht stocken zu lassen, von Schottland zu erzählen an. Ludwig hörte zerstreut zu; seine Besorgnisse wuchsen mit jedem Augenblicke. Es war jetzt sieben Uhr; die gewöhnliche Höflichkeit gegen Gäste hätte es gefordert, daß die Wirtin des Hauses sie begrüßt hätte. Bianka mußte durch die dringendsten Gründe abgehalten sein. Teils um sich zu zerstreuen, teils um ihre Unruhe zu verbergen, hatte sich jeder aus einem Schrank mit französischen Büchern einen Band des Voltaire genommen; sie setzten sich an einen andern Tisch und lasen. Die Diener räumten indessen die Tafel ab und verließen das Zimmer.

Doch kaum waren sie einige Augenblicke allein gewesen, als Willhofen eintrat, sich vorsichtig umsah, ob jemand in der Nähe sei, und dann Bernhard einen Zettel zusteckte. Auf diesem las er mit Bleistift in englischer Sprache die Worte: »Bruder, wenn alles schläft, komm unter das Fenster meines Schlafzimmers.« – »Weißt du, was der Zettel enthält?« fragte er Willhofen, nachdem er gelesen. – »Ich vermute ungefähr, die Jungfer der Fürstin, Jeannette, hat ihn mir gegeben.«

Bernhard ging unruhig auf und ab. »Kennst du die Lage des Schlafgemachs der Fürstin, Willhofen?« fragte er diesen. Er bejahte es. »Wenn alles im Schlosse schläft, soll ich mich unter ihrem Fenster einfinden; kannst du mich mit Sicherheit dahin führen?« – »Eine Kleinigkeit; ich will schon sorgen, daß es dem Torwächter schwerer werden soll die Augen aufzuriegeln als das alte verrostete Tor.« – »Wann geht man hier schlafen?« – »Vor Mitternacht: um zwölf Uhr sind wir sicher, außer den Mäusen auf dem Kornboden kein lebendiges Wesen mehr im Schlosse zu treffen.« – »So komm um diese Stunde zu uns auf unser Schlafzimmer, Freund; du mußt mir den wichtigen Dienst schon leisten.« Willhofen ging.

Bernhard und Ludwig begaben sich auf ihr Gemach und harrten in unruhiger Spannung der Mitternacht entgegen. Die Stunden schlichen ihnen träge dahin. Ängstlich lauschten sie auf jeden Laut im Schlosse, ob das Geräusch geöffneter oder zugeworfener Türen, der Schritt der Diener auf den Gängen, das einzelne Zurufen und Antworten nicht endlich ein Ende nehmen werde. Oft war es minutenlang ganz ruhig; dann unterbrach plötzlich wieder der Klang eines einspringenden Schlosses, oder der schwere, ungeschickte, weit durch die langen Korridore hallende Schritt eines Dieners die tiefe Stille. Endlich, nach elf Uhr, schien alles in Schlaf versenkt zu sein.

»Eine Grabesstille im Schlosse«, sprach Bernhard, indem er leise die Tür öffnete und auf den Gang hinaushorchte. »Mitternacht ist nahe! Ich wollte, Willhofen käme, damit die Ungewißheit ein Ende nähme.« Ludwig war von düstern Ahnungen und Besorgnissen gequält; doch äußerte er nichts, um Bernhards sichtliche Unruhe nicht zu erhöhen. »Wie der Wind durch den Schlot pfeift! Es mag wieder eine herrliche Nacht draußen sein! Mir deucht auch, es sei kälter geworden. Unsere Fenster gefrieren wieder trotz des glühenden Ofens. Aber horch, rauscht da nicht etwas auf dem Gange? Wahrhaftig, es schleicht knisternd näher. Vermutlich wird es Willhofen sein; der Alte ist ein Fuchs; er kommt leise auf den Zehen, und ich glaube ohne Schuhe.« Er lauschte; es kam behutsam näher und näher. Bernhard öffnete die Tür ein wenig und fragte durch die Spalte hinaus: »Bist du's, Freund?«

»Ich bin es«, antwortete flüsternd eine weibliche Stimme; zugleich öffnete die Kommende die Tür, und das Kammermädchen der Fürstin trat in ihrer zierlichen Diensttracht, ein kleines Häubchen auf, aber die Wangen mit einem Tuch verbunden, ein. Beide Freunde erstaunten. Bernhard vermutete ein Liebesmißverständnis und sprach ziemlich unwillig: »Du bist irregegangen, mein Kind.« – »Nein, ich verfehlte die richtige Tür nicht«, antwortete das Mädchen mit bekannter Stimme, indem sie zugleich das Tuch herunternahm, welches ihr das Gesicht halb verdeckte. Es war Bianka.

»Schwester, du selbst, in dieser Verkleidung?« rief Bernhard leise, indem er einen Schritt zurücktrat. »Um des Himmels willen, was bedeutet das?« – »Die Notwendigkeit drang mir diese Maske auf,« entgegnete Bianka, »ich bin eine Gefangene und konnte nur in dieser Kleidung zu dir schleichen.« – »Du eine Gefangene?« rief Bernhard erstaunt; Ludwig trat besorgt näher.

»Laßt mich schnell sein, ihr Lieben,« erwiderte Bianka, »denn die Augenblicke drängen. Ich fürchte, unser Geheimnis ist halb oder ganz verraten. Wir müssen gestern behorcht worden sein. Als ich dich verließ und zur Gräfin hinüberging, fand ich sie in großer Aufregung; sie saß fast ganz angekleidet auf dem Sofa und schrieb. Bei meinem Eintritte raffte sie die Papiere hastig zusammen und sprach von gleichgültigen Dingen; doch war in ihren Zügen die äußerste Unruhe nicht zu verkennen. Zwar argwohnte ich, was geschehen sein könnte, doch um ihren Verdacht nicht mehr zu reizen, fragte ich nichts, sondern begab mich sogleich durch mein Arbeitszimmer, welches an das Wohngemach der Gräfin stößt, in mein Schlafzimmer, wo mich Jeannette, mein Mädchen, erwartete. Ich ließ mich schnell entkleiden und schickte sie weg. Voller Unruhe blieb ich auf. Ich öffnete die Tür meines Arbeitszimmers ein wenig und hörte, daß die Gräfin noch wach war und daß sie sogar mit jemand sprach. Ich konnte nicht unterscheiden was, doch glaubte ich an der Stimme den Kammerdiener des Grafen zu erkennen. Endlich wurde es still; ich begab mich zur Ruhe. In der Nacht aber hörte ich deutlich die Tore öffnen und einen Schlitten wegfahren. Diesen Morgen begab ich mich früh zu meiner Pflegemutter; sie hatte so etwas in ihren Blicken, daß ich nicht zweifeln konnte, sie habe unser Geheimnis zum Teil entdeckt; doch ließ sie sich nicht das mindeste merken. Schon von selbst hatte ich mir vorgenommen, das Frühstück auf meinem Zimmer einzunehmen, um keinen Verdacht zu erwecken, doch würde ich zur Mittagstafel gekommen sein. Allein die Gräfin äußerte, ich werde hoffentlich den Tag über bei ihr zubringen, da es sich nicht wohl zieme, daß ich, während sie selbst krank sei, mit den beiden Fremden allein speise; sie setzte hinzu, sie würde es ungehörig finden, wenn ich euch vor des Grafen Ankunft wieder spräche. Ich bequemte mich ihrem Willen, doch ich wurde meiner Sache immer gewisser, daß etwas vorgefallen sein müsse. Im Laufe des Vormittags ging ich auf mein Zimmer und entdeckte zufällig, daß die Tür nach dem Korridor verschlossen und der Schlüssel abgezogen sei. Jetzt durchschaute ich alles; ich war eine Gefangene der Gräfin; sie mußte unser Geheimnis kennen. Der Kammerdiener hat sich den ganzen Tag nicht gezeigt; ich vermute, er ist zum Grafen geschickt worden. Daher beschloß ich, dich, mein Bruder, von allem zu unterrichten, und sandte dir durch Jeannetten den Zettel. Allein das Gespräch mit dir durch das Fenster konnte gefährlich werden; ich ließ daher Jeannetten spät auf mein Zimmer kommen, unter dem Vorwande, daß ich wünschte, sie möge in demselben schlafen, weil mir nicht ganz wohl sei. Als sie entschlummert war, legte ich leise ihre Kleidungsstücke an und ging so unerkannt durch das Zimmer der Gräfin. Jetzt aber frage ich dich, mein Bruder, was sollen wir tun?« – »Schnelle Flucht scheint mir das einzige Rettungsmittel,« erwiderte er rasch; »wenn es möglich wäre, Smolensk in dieser Nacht zu erreichen.« – »Möglich ist das. Aber sollen wir das Äußerste wagen, bevor das Äußerste uns drängt? O mein Bruder, wenngleich das heiligste Band der frommen, kindlichen Liebe und des Vertrauens zu denen, die ich als meine Eltern ehrte, schmerzlich zerrissen ist; doch fühle ich mich noch von tausend Fäden der Gewohnheit und des Dankes gefesselt. Müßte ich mich heimlich, flüchtig, in der Nacht von ihnen trennen, so würde doch ein tiefer Schmerz in meine Seele schneiden und meine Brust sich von dem Vorwurfe des Undanks belastet fühlen.«

»Liebe, aber was willst du tun,« antwortete Bernhard, »wenn du selbst eingestehst, daß du deinen Bruder nicht anzuerkennen wagen darfst vor deinen Eltern? Hat denn die Liebe ihr Tun gegen dich bestimmt? Oder zogen sie dich herauf, nur um dich zu opfern, mit deinem süßen Reiz unwürdig zu markten?«

»Du sprichst wahr – doch die Blüten der Liebe und Ehrfurcht, die achtzehn Jahre lang in meinem Herzen keimten, hängen fest an dem mütterlichen Boden. Ich liebte einst meine Eltern unbeschreiblich, denn ich hatte nur Wohltaten, wenngleich, jetzt fühle ich es, kalt und streng zugemessen, von ihnen erfahren. Doch, hat das Herz auch die freie, schöne, heilige Liebe verloren, von den Pflichten des Danks kann es sich nicht freisprechen. Das Gute, das uns geschehen, fesselt uns, auch wenn es nicht allein aus dem lautern Quell der Liebe floß. Bruder, rate meiner schwankenden Brust, leihe mir deinen festen, männlichen Arm in diesem Sturme widerstreitender Gefühle, der mich niederzuwerfen droht!« Mit diesen Worten nahm sie wie bittend seine Hand und richtete das feuchte Auge zu seinem finster rollenden empor.

»Du hast recht, Schwester,« antwortete er, »recht mit deinem weiblichen, duldenden, alles vergebenden Herzen; ich, mit meiner trotzigen Männerbrust, denke anders und habe auch recht. – Wir müssen fort,« sprach er heftiger, »ich zwinge dich dazu und nehme die innere Schuld ganz auf mich. Du mußt mir folgen, Schwester, und sogleich; bei Gott, du mußt!« – »Ja, ich glaube, er hat recht«, sprach Ludwig sanft, aber dringend, und trat der Geliebten näher. »Die Rechte des Bruders sind die heiligern.« – »Und die deinen seit gestern die heiligsten!« rief Bernhard unterbrechend. »Erröte nicht, Schwester, und mißtraue dieser Wahrheit nicht deshalb, weil sie zugleich das höchste Glück deiner Brust bildet. Ich weiß es wohl, edle Wesen zagen selbst, das Rechte zu tun, wenn es eins mit ihren Wünschen wird; aber nicht immer ist nur das opfernde Herz das tugendhafte. Vertraue mir; ich entscheide, aber ohne Leidenschaft. Brich die Fessel, die, halb von der Liebe, halb von der Gewalt geschmiedet, die freie Entscheidung deines Willens hemmt.«

»Nun, so sei es denn,« sprach sie nach einigen Augenblicken des innern, stummen Kampfes; »ich gehorche dir, mein Bruder.« – »Und sogleich,« fiel Bernhard ein, »denn jede Minute des Verzugs bringt Gefahr.« – »Und wohin willst du flüchten?« fragte Bianka. – »Nach Smolensk.« – »Wie,« rief sie erschreckt, »und schwebt dort nicht das Schwert des Todes über euerm Haupte?« – »Seit unsere erbitterten Ankläger durch ihr furchtbar waltendes Schicksal gerichtet sind,« antwortete Ludwig, »fürchte ich von dieser Seite her nichts mehr für uns. Nicht unsere Schuld, sondern der Wille, uns schuldig zu sehen, brachte uns Gefahr.«

»So folge ich denn auch dorthin. Willhofen wird uns Pferde und einen Schlitten schaffen.« – »Wir erwarten ihn hier jeden Augenblick, weil er mich um Mitternacht zu dir führen sollte«, antwortete Bernhard. »Aber hörst du nichts? Das ist Peitschenknall und Schellengeklingel! Ganz vernehmlich!«

Bianka erblaßte. »Ein Schlitten, der sich dem Schloßtore nähert! Das ist mein Vater!« – »Er sei es oder sei es nicht,« rief Bernhard; »jetzt ist nicht der Augenblick zur Flucht. Eile auf dein Zimmer zurück, Schwester, bevor die Ankunft des Schlittens die Leute im Hause weckt. Sobald es ruhig ist, bin ich unter deinem Fenster.« Er trieb sie fort; sie schwebte mit flüchtigen Schritten, kaum Atem holend, den langen Gang hinunter. Kaum war sie in den innern Gemächern verschwunden, als der herannahende Schlitten vor dem Tore des Schlosses hielt und ein so lautes, heftiges Pochen an demselben erschallte, daß man keinen Zweifel dareinsetzen durfte, es sei der Besitzer selbst, der Einlaß begehre. Das Tor wurde geöffnet; Bernhard lauschte durch die Spalte der halbgeöffneten Tür. Zwei Männer kamen die Treppe herauf, doch ließ ein verworrenes Geräusch von Stimmen mutmaßen, daß noch andere Ankömmlinge unten geblieben waren. Jetzt erkannte Bernhard den Kammerdiener, der, mit einem Armleuchter in der Hand, einem dicht in den Pelz gehüllten Herrn vorleuchtete. Ludwig erklärte, es sei der Graf; auch nahm er seinen Weg nach den Gemächern der Gräfin. Jetzt wurde es still, man hörte nichts mehr.

Eine Viertelstunde brachten Bernhard und Ludwig in gespannter Erwartung hin. Da pochte es leise an ihre Tür; es war Willhofen. Der wohlwollende, gewandte Alte hatte schon fast den ganzen Zusammenhang der Begebenheiten erraten. Er war der Meinung, daß für diese Nacht nichts mehr zu wagen sei, ohne die Lage der Dinge gefährlicher zu machen. Deshalb übernahm er es, der Fürstin einen Zettel von Bernhard, der sie mit dem gefaßten Entschlusse bekannt machte, ins Fenster zu werfen. Dies führte er glücklich aus, erstattete Bericht darüber und versprach, wachsam zu sein, um, sobald sich das mindeste ereignete, Nachricht zu geben. Allen verging die Nacht in unruhiger Spannung, die kaum einen oft unterbrochenen Halbschlummer zuließ.


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