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621. Das goldene Bein.

Bolte 3, 481.

Da weer mal en Mann un en Fru, de harrn en Sœn. De Sœn de harr awer so gewaldig de Flœt (Fluß, Gicht) int Veen, dat optletzt em dat Been affull; da kunn keen Dokter wat an doon. Do leten se em nu en golden Been maken. Awers de Flœt de seet all so dêge (schon bis zu dem Grade) in em, dat dat nich lang meer duer, do bleev he dood un se mussen em to Karkhoff drêgen. Do dach de Fru, dat weer doch Schad um dat golden Been, dat dat so in de Erd beliggen bliwen schull. Se gung hen un haal sik dat Been wedder.

Nu sung dar awer abends wat in den Törsstall an to ramentern un mit den Tors herumtosmiten, dar gung en ganz grêsig Spektakeln loos, un nös (nachher) sung dar een an to hulen: Mien Been! Mien Been! Mien Been! Dat duer so de ganze Nacht hendœr mit dat Hulen un Pultern. De Kœcksch seggt to de Fru, wat dat weer; de Fru antwoord er, dat se em fragen schall, se weet dat nich. Dat harr de Kœksch awers nich Hart.

Den annern Abend gung de sülwige Spektakel wedder loos, dat smeet dar jümmer to mit den Törf herum un dat pulter dar so in den Törsstall, dat nüms meer in de Kœck duern (niemand mehr aushalten) kunn, un jümmers huul he dabi: Mien Been! Mien Been! Mien Been! De Kœksch sroog de Fru wedder, awer de Fru wull er dat nich seggen.

Den drütten Abend weer de Spektakel un dat Larmen un Pultern un dat Hulen noch vêls duller, as vörhêr. Do schull de Kœksch Törf halen, dat harr se awer nich Hart. Se sä to de Fru, se schull mitkamen, denn will se em uk fragen; do geit de Fru mit êr un maakt den Törfstall op. Do fangt he an to hulen un seggt wedder: Mien Been! Mien Been! Mien Been! »Wull (wer) hett dien Been«? seggt de Kœksch; do seggt de Dode: »Du hest mien Been!«

Aus Dithmarschen. Wie Nr. 487 und Nr. 600 (Anmerkung) erzählt werden, um einen oder mehrere der aufmerksamen Zuhörer zu erschrecken, so auch dieses Märchen, dessen ganze Absicht eben dahin geht, indem das letzte »Du« laut und stark hervorgestoßen und einer besonders damit angeredet wird.

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