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143. Bischof Poppo am Hilligebek.

Niemann, Handb. d. schl.-h. Vaterlandsk. (1799) 1, 412. Heim. 6, S. XIV; 7, 163. Carstens, Wanderungen durch Dithm. S. 37 f. Zum Steinwurf vgl. Nr. 423 f.

Zwischen Flensburg und Schleswig ist ein Bach, der Hilligebeke, der früher der Jüdebeke hieß, aber seinen Namen änderte, weil der heilige Poppo darin das heidnische Volk taufte. Daneben heißt noch ein Gehölz das Poppholz, weil er da seine Predigten hielt. Reiter und Fuhrleute lassen ihre Pferde nicht aus dem Bache trinken, weil es bekannt ist, daß diese sich sogleich darnach verfangen.

Hier bei diesem Bache hat Poppo einmal ein Wunder verrichtet. Er zog ein mit Wachs getränktes Hemde an und forderte nun die ungläubigen Heiden auf, es anzustecken; wenn er beschädigt werde, brauchten sie nicht seiner Predigt zu glauben; bliebe er aber unversehrt sollten sie sich taufen lassen. Das gelobten sie. Als nun das Gewand angezündet war, erhub er seine Hände zum Himmel und erduldete den Brand mit großer Ruhe und Heiterkeit; und da es ganz herunter gebrannt war, war auch nicht ein Brandfleck an seinem ganzen Körper sichtbar. Da nahmen Tausende den Christennamen an. Einige sagen aber, dies sei zu Ripen, andre in Schleswig selbst geschehen.

Der Teufel ist dem Bischof in seinem Werke vielfach in den Weg getreten. Einmal hatte er da im Hilligenbeke eine ganze Schar getauft als der Böse einen ungeheuren Stein ergriff und auf ihn schleuderte. Aber in seiner Wut hatte er dem Wurfe einen zu großen Schwung gegeben und der Stein flog über den Kopf des Bischofs hin und lag nachher noch lange auf der Heide zwischen Stolk und Helligbek. Er hieß der Teufelstein und maß 20 Fuß in der Länge, 14 in der Breite und 12 in der Dicke. Man zeigt noch Überreste von ihm Das meiste ist abgesprengt worden.

Cypraei Ann. episc. Slesvic. 82 f. – Durch Herrn Organisten Schmidt in Fahrentoft.

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