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479. Vom Teufel ist nicht los zu kommen.

Vgl. Nr. 476. Zur Strafe: Wisser S. 186.

Ein Mann hatte viel von des Teufels Gefälligkeit gegen die Menschen gehört, und da er nun einen großen Steindamm zu pflastern übernommen hatte, aber zur bestimmten Zeit nicht fertig werden konnte, aus Geiz auch keine Gesellen mehr annehmen wollte, so berief er den Teufel. Der Teufel kam und versprach gleich ihm nicht nur zu helfen, sondern überdies noch viele Häuser, Pferde, Kutschen und Geld zu verschaffen, wenn er ihm seine Seele verschriebe. Der Mann ging den Vertrag ein und unterschrieb seinen Namen; der Teufel steckte die Tafel ein, und in zwei Nächten war nun der Steindamm fertig. Der Mann erhob sein Geld dafür und nahm von nun an kostspielige große Bauten an, die der Teufel immer ohne seine Hilfe und ohne daß es ihm etwas kostete, für ihn aufführen mußte. Der Teufel hielt sein Wort, der Mann ward steinreich, wohnte in prächtigen Häusern, fuhr in schönen Kutschen und hatte immer Geld vollauf. Als aber endlich der Vertrag abgelaufen war und der Teufel in einer Karjole angefahren kam um ihn abzuholen, gefiels ihm noch zu bleiben, und der Teufel mußte so wieder abziehen. Da fielen aber mit einem Male alle von ihm aufgeführten Gebäude um und alle seine Werke verschwanden ebenso schnell als sie entstanden waren. Die Leute verklagten nun den Bauherrn und er sollte alles vergüten und wieder herausgeben. Da konnte er sich nun nicht anders helfen, als daß er noch einmal sich an den Teufel wandte. Da aber nahm ihn dieser gleich beim Schopf, steckte ihn in eine Tonne, die inwendig ganz mit Nägeln beschlagen war. spannte vier Füchse davor und er läßt ihn so bis auf den jüngsten Tag quälen, ohne daß der Unglückliche sterben kann.

Aus St. Margrethen durch Herrn Heinrich.

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