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78. Wie der Grütztopf in das friesische Wappen kam.

Nach Hansen, Beitr. z. b. Sagen Nordfrieslands (1890) S. 43 f. geschah dies in einem Kampf zwischen den Sylter Riesen und den Unterirdischen. Mit heißem Brei standen auch die Nordhastedter Frauen ihren Männern im Kampf mit einer Räuberbande bei, woher das »Frauenbier« in Nordhastedt; s. Heim. 2, 88.

Die Friesen waren einst im Kriege mit den Dänen. In einer Schlacht gerieten sie in Unordnung und flohen. Die friesischen Weiber, welche im Lager eben Brei kochten, ergriffen die Grütztöpfe, als sie ihre Männer so feige sahen, und gingen damit dem Feinde entgegen. Rechts und links flog nun der heiße Brei den Dänen um die Ohren. Sie verwunderten sich anfangs und lachten; aber als die Friesen die Kühnheit ihrer Frauen sahen, kehrten sie von Scham erfüllt um und begannen die Schlacht von neuem. Da kam die Reihe des Fliehens an die Dänen, und es hieß später, die friesischen Weiber hätten die Dänen mit dem Breitopf in die Flucht geschlagen, die Männer aber ihn aus Dankbarkeit in das friesische Wappen aufgenommen.

Herr Hansen auf Sylt im Volksbuch 1845. – Auf dieselbe Weise verteidigten die Frauen der Dithmarschen in der letzten Fehde Meldorf, als die Feinde stürmend auf die Singel drangen.

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