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237. Der diebische Müller.

Einem anderen Müller, der mit dem Teufel über eine Wassergrube auf der Teufelskoppel bei Alt-Bülk streitet, dreht er den Hals um und wirft ihn in die Kuhle. Läuft dort jetzt jemand über das Eis, so ertönt unten ein Klopfen. Das ist der Müller, der warnt die Leute vor dem Teufel: Jessen u. Kock, Heimatbuch des Kreises Eckernförde (1916) S. 193. Vgl. auch Nr. 256.

Ein böser, gottvergessener, diebischer Müller wollte keinen christlichen und ehrlichen Umgang mit seinen Nachbarn halten, sondern wenn sie im Wirtshaus waren, ging er lieber aus die Mühle und untersuchte die Säcke der Bauern; denn ihm schien, daß er dann die beste Gelegenheit dazu hätte. Was geschah aber am St. Martinstage? – Der Teufel kam leibhastig zu ihm in die Mühle und sagte: »Nun, Gevatter, was machst du da? Ich verstehe, du machst dir ein Geschäft in fremden Taschen: wir wollen nun einmal zusammen mahlen!« Damit hub er den Mühlenstein auf und steckte den Müller darunter, machte die Mühle los und mahlte ihn zu Brei. Diese Geschichte ward übers ganze Land bekannt und seit der Zeit wollen die Müller kein Korn mehr mahlen am Martinstage.

Helvader. Calendar Nov. 11. Thiele II, 79

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