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569. Herr von Wittorf.

Über den Leuchtermann: zu Nr. 296. – Als 1844 die Altona-Kieler Bahn eröffnet wurde und die Lokomotive mit glühenden Augen daher brauste, sagte man: »Der Leuchtermann aus Wittorf hat vorgespukt«. – Vgl. Jb. f. Ldk. 4, 284.

Nicht weit von Neumünster sieht man die Spuren einer Burg, die einst von den Herren von Wittorf bewohnt war. Der Letzte aus diesem Geschlechte war ein arger Unhold, der die Menschen plagte und die Nonnen im Kloster zu Neumünster schändete. Seit seinem Tode wandelt er nun schon seit vielen hundert Jahren in jeder Nacht als Leuchtermann zwischen seiner Burg und dem Flecken Neumünster. Er geht am häufigsten auf einem Fußsteige, der zu einer Furt in der Schwale führt, einher und verwehrt allen, die ihm begegnen, den Weg, daß sie bis an die Hüften durchs Wasser waten müssen. In der heiligen Dreikönigszeit aber fahrt er in einem vierspännigen Wagen, unter lautem Hörnerschall, zum Umschlag nach Kiel. Der Wärter am Schlagbaum im Westen von Neumünster kann diesen nicht so schnell öffnen, so ist der Zug schon hindurch und er hört das Horn bei der Kieler Brücke im Osten des Fleckens.

Schriftlich und Neues Staatsbürgerl. Magazin Bd. 4, S. 614. – Thiele, Danm. Folkes. I, 284, II, 300 f.

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