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448. Die Onnerbänkissen im Fögedshoog.

Zur Augenverblendung vgl. zu Nr. 322. – Auf Föhr gibt es noch manche andere Geschichten von den Odderbaantjes; z. B. die Sage vom Siekesberg (Philippsen S. 19 ff. Heim. 13, 166), die zeigt, daß am Zwergengold (aus jeder gepflügten Furche springt ein Goldstück) kein Segen hastet, und die Sage von den »Triebergem« (Philippsen S. 22 ff. Heim. 13, 275), deren zwergenhafte Bewohner von einem Bauernsohn nach einem Zaubertrunk erschlagen und ihrer 10 Rappen beraubt werden, mit denen dann der Besitzer auf dem Ringreiterfest in Nieblum den vom König als Preis ausgesetzten großen Bauernhof gewinnt.

Die Onnerbänkissen auf Amrum haben besonders in dem Fögedshoog bei den Dünen ihr Wesen. Da hat man sie abends im Mondenschein ringsherum tanzen und bei Tage ihre Wäsche darauf ausbreiten sehen. Auf dem Wasser Merum haben sie im Winter auch Schrittschuh gelaufen. Einem übermütigen Mann fiel es ein ihre Wohnung zu zerstören. Er grub tief in den Hügel hinein, und glaubte schon die Kammern der Onnerbänkissen gefunden zu haben, als er zu seinem Schrecken gewahrte, daß sein eignes Haus in Flammen stünde. Schnell warf er Spaten und Hacke fort und lief dem Dorfe zu; da aber fand er, daß es nur eine Täuschung gewesen sei. Doch den Schrecken ließ er sich zur Lehre dienen und niemand hat seit der Zeit die Onnerbänkissen im Fögedshoog wieder beunruhigt.

Durch Herrn Hansen auf Sylt. Vgl. Nr. 322 Anm.

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