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339. Salzstreuen.

Urqu. 6, 101 aus der Gegend von Segeberg. – Ein Seemann, der eine Hexe barsch abfertigte, ward voll von Ungeziefer, das er nicht wieder los wurde, solange die Frau lebte: Philippsen, Sag. v. Föhr S. 52.

Eine alte Frau kam oft in das Haus eines Bauern, sie war aber eine Hexe und man hatte Lust sie anzuführen. Ein Junge wagte es endlich. Man lud sie zum Essen ein und er bekam einen Platz neben ihr. Er erzählte ihr allerlei, klopfte ihr dabei vertraulich die Schulter, warf ihr aber zuletzt unvermerkt eine Handvoll Salz in den Nacken. Da konnte sie nicht aufstehen, weil sie zu schwer geworden. Das gab nun allerlei Kurzweil, weil sich die Hexe ihre Not nicht merken lassen wollte. Aber erst als der Junge sie wieder vom Salz frei machte, kam sie los. Bald mußte er für seinen Mutwillen büßen. Er bekam so viel Läuse, daß er sie gar nicht los zu werden wußte. Nur auf sein flehentliches Bitten befreite ihn die Hexe selbst endlich von der Plage und gab ihm dabei den Rat, künftig alte Leute nicht mehr zum besten zu haben.

Aus Plön durch Dr. Klander.

*

 


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