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291. Dat lütje Tümmeldink.

Zwischen Himmel und Hölle schweben: Nr. 283. – Zu Absatz 2: »dat Füer brenn as en Bund Stroh« vgl. Nr. 411: Schwertmann geht wie ein großer hellbrennender Schoof um und Nr. 293 Anm. 296. – Tobler a. a. O. S. 82.

Et weer hier inne Marsch mal en riken, riken Buer. De weer so stolt un so hochmödig op sinen Riekdom un wenn de armen Lüd kemen un em um en Stück Brood beden, un se ehr »Vêl dusent Gottsloon« säen, so antwoord he: »Ik bruuk din Gottsloon ni; ik heff all noog«, un lach se darto noch ut. Darfœr muß he, as he storwen weer, ewig twischen Himmel un Höll swêwen un muß so lang noch op Eerden wandeln, bet he sik en »Gottsloon« verdeent harr.

Nu kunn man nachs ümmer en Füer seen, dat brenn as en Bund Stroh un leep ümmer hen un her un wenn noch laat dar wull wanken däd (spät da jemand ging), so keem dat Füer op se to, un so gau (schnell) se uk lepen, et leep ümmer so bi se her, bet se to Huus weren. De Lüd worden eerst ümmer bang darvœr; awer toletz worden se dat gans gewennt un worden gans vertruut damit. Wenn't enmal rech düster weer un ener sä: »Kumm, lüch mi ins«, gliek weer dat lütje Tümmeldink da (denn so nömen se dat Füer) un wenn ener sik verlopen harr un he sä man: »Wenn dat lütj' Tümmeldink doch man hier weer!« so weer et uk glieks dar un broch em na Huus. So ging dat nu vêle, vêle Johr un dat lütje Tümmeldink harr mennig een holpen, awer noch kenen Dank verdeent.

Enmal bi Nach wull en bedrunken Mann na Huus. Sien Weg weer noch wied un de Nach weer düster; et weer bi Harvsttiden un de Gröben weeren allerwegens vull Water. He verfêhl en Stêg un full in en depe Gröf un weer neeg daran to verdrinken; do reep he in sien Hartensangst: »Och, weer doch man dat lütj' Tümmeldink hier!« Glieks word et gans hell bi em, lütj' Tümmeldink weer bi de Hand, holp em herut, un broch em to Huus. Vœr Küld un Mödigheit kunn de Mann nich wider un do he de Dœr opmaak, sackt he daal un sä: »Du schast vel dusent Gottsloon hebben!« Do sprung dat lütj' Tümmeldink hoch op un reep: »Gottlof! nu bin ik frie!« un siet de Tied hett et sik ni wedder seen laten.

Mündlich aus Marne in Süderdithmarschen. – Kuhns, Märk. Sagen Nr. 93; Bechstein, Fränk. Sagen S. 128.

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