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565. Der Pferdeschinken.

Zur Verwandlung des Pferdeschinkens in Gold vgl. Ib. f. Ldk. 4, 161 (Nr. 65).

Da weer mal en arme Buerknecht, un en Magd de weer sine Fru. De Mann de weer so sümig (fleißig) un so arbeitsam, de Fru awers weer so fuul, dat se den ganzen Dag to Bett liggen wull. Se plegg to seggen: »Wen uns Herrgott leef hett, den gifft he't int Liggen.« Den Mann verdrütt dat, dat se nich upstaan will; wiel he se awers so leef hett, so will he doch niks seggen. Da find he mal Morgens fröh en afschinnert Pêrd, da nimmt he en Lendestück van, un driggt dat ganz sacht herin un leggt dat up de Laad vört Bett. As de Fru nu upwaakt, so denkt se: »Nu hett uns leef Herrgott mi doch wat int Slapen gêwen.« Da steit se up, leggt dat Fleesch in en Servjett un slütt dat in de Laad; se dacht dat weer en schönen Braden. As êhr Mann to Huus keem, sä se em dat, uns Herrgott harr êhr wat schickt. »He hett di wol en schönen Braden schickt«, sä de Mann. Da slütt de Fru de Laad up un as se de Servjett van enanner sleit, so is dat luder blankes Gold. »Sühst du«, sä se, »wo uns Herrgott de Lüd wat int Liggen schickt, de he leef hett?« Da süht de Knecht grad na de Dœr un süht, wo de Deuwel int Sloetellock kickt un lacht. Naast löppt de Knecht hen wo dat afschinnert Pêrd lêgen harr, da weer allens weg. Siet de Tied weren se riek noog, de Fru leeg den ganzen Dag to Bett, de Deuwel weer awers so arg up se un leet se kene Roh, so lang se lêwen.

Aus Kurburg bei Schleswig durch Kandidat Arndt. – Mones Anzeiger VII, 226 (Nr. 28); siehe unten Nr. 570.

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