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555. Der Donner.

Vgl. Jb. f. Ldk. 10, 52 »Die Wetterkatzen«. Zs. f. s.-h. Gesch. 11, 234.

Wenn es donnert, so sagt man auf Sylt, der liebe Gott fährt seine Kiesen, die Feurung nämlich, die auf den friesischen Inseln aus Mist bereitet wird. In Dithmarschen sagt man: die Engel kegeln und werfen mit großen Steinen. Ist es ein starkes Gewitter, so heißt es: Nu fahrt de Olde all wedder da bawen un haut mit sien Ex anne Räd. Denn aus den Funken, die dann herausfliegen, entsteht der Blitz. Aber nur gottlose Jungen sagen das. Ein Bauer hat einmal seinen Knecht sogleich aus dem Dienst gejagt, als er bei einem Gewitter sagte: De lewe Herrgott smitt mit den Brotknuust. Man meint auch sonst, daß der liebe Gott beim Gewitter erzürnt sei und mit Steinen um sich würfe. Findet man einen solchen Donnerstein, so hebe man ihn sorgfältig aus; denn in dem Hause, wo sich ein solcher Stein befindet, richtet der Donner nie Schaden an.

Mündlich. – Der andere Name für Kiesen ist Ditten, gedörrter Dünger, zum Brennen gebraucht.

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