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Petrus Denaisius (1560 – 1610)

Hochzeitslied

(Gekürzt)

Glückselig muß man preisen,
Die gleiche Lieb und Treu
Einander tun erweisen
Stetig und ohne Reu.
In Not und schweren Zeiten
Tröst eins des andern Leid,
In Lieb und Fröhlichkeiten
Mehrt eins des andern Freud.

Wie sich zusammenreimen
Näglin und Rosmarein,
Weinreben zu Rüstbäumen,
Köstliche Würz in Wein:
So schicken sich zusammen
Ein Mann und ehlich Weib,
Die werden in Gotts Namen
Ein Sinn, ein Seel, ein Leib.

Gott woll den beiden geben
In Fried und Einigkeit
Mit Gsundheit langes Leben,
Daß künftig auch zur Zeit,

Wann sie werden veralten,
Ihr Lieb verjünge doch,
Wann sie werden erkalten,
Ihr Lieb, als vor, brenn noch.

Seht an und merket eben
Die Vöglein ohne Ruh,
Wie sie ihr kurzes Leben
Mit Liebe bringen zu.
Die holdseligen Tauben
Mit ihren Schnäbelein
Stets aneinander klauben,
Streichelnd die Flügelein.

Tut Mund mit Mund beschließen,
Wie Muscheln an dem Bach;
Mit Armen und mit Füßen
Tuts grünem Efeu nach.
Laßt Bettstatt wacker krachen,
Kein Musik besser laut,
Und wers wollt anders machen,
Der bleib nur ohne Braut!


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