Johann Gabriel Seidl
Gedichte
Johann Gabriel Seidl

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Mondhelle

        Du Sehnsuchtbeleber, du freundlicher Mond,
Möchte wissen, wie droben bei dir es sich wohnt,
Möcht' wissen, wie golden die Saaten da stehn,
Wo die silbernen Lämmer zur Weide gehn!

Du hast ja der magischen Fäden so viel,
Und webst sie um Wälder und Felder zum Spiel!
Du wirfst ja dein Netz durch den nächtlichen Raum,
Gesponnen aus hellem und zitterndem Flaum!

O web mir zu Bändern die Fäden so fein,
O flicht mir zu Schwingen die Bänder so rein,
Und heb auf den Schwingen zu dir mich, o Mond:
Möcht' wissen, wie droben bei dir es sich wohnt!

 


 


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