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Wien.
      
 Zu finden bey Anton Leitner, Kupferstichhändler auf den obern Jesuiterplatzel oder sogenannten Schulhof.
Grüß di Gott mein lieber Nachbar Nachbar,
      
 Kemmä da wieder zusamm,
      
 Wie stehts mit deiner Tochter, Tochter,
      
 Die Urschel heist mit Nam,
      
 Bist nit selben gewesen,
      
 Das es schön zu lesen,
      
 Beim hurtigen Tanz,
      
 Seynd braf umä sprungä,
      
 Habn schön geigt und gsungä,
      
 Wie ich hör so wärs ganz. 
      
Und aften, aften, bin ich kämmä, kämmä,
      
 Und deswegen bin ich da,
      
 Daß ich eng was däzeln will,
      
 Daß ich eng was neus sag,
      
 Aft der Noltel-Hiesel,
      
 Und der Marschlek-Veitel,
      
 Habn geigt bey der Gans,
      
 Und der Margäretl
      
 Ihrer Andredl
      
 Hat ä dabey tanzt.
Aft der Halter Christel und der Schuster-Wistel
      
 Und Schuster-Wistel sein Mann,
      
 Und die Mariandel
      
 Und die buklet Sändel
      
 Wollt kaini mit häm,
      
 Aft der Galgenglachel
      
 Mit sein Wieder-Wächel
      
 Hat a gmant kommt a Fist,
      
 Hab alle Leut braf lacha müssen,
      
 Weils a rechter Schäß ist gwest.
Aft der Halter Traudl, ihrer grober Paurl kommt grennt daher,
      
 Er möcht gerne wissen,
      
 Wer in d Hosen geschiessen,
      
 Es stinkt halt noch so sehr,
      
 Er thät umä fragn,
      
 Thät ihm äner sagn, 
      
 Des Schlosser Franzel sein Gsell.
      
 Wie sös thäten spürn,
      
 Thätens difitirn,
      
 Stinkt ärger als ä Höll.
Ey das wär ä Gstankä thät mi gleich bedankö,
      
 Und wollt gehen geschwind haim,
      
 Thät ich mich nur ä kleins Bissel
      
 An d Mauer ani lain,
      
 Wollt a weni bleibn,
      
 Fangens an zum speibn,
      
 Ae drey a viri mit a nand.
      
 Habn mi glei vertriebn,
      
 Weil so viel habn gespibn,
      
 Hab mi selber recht gschamt.
Aft kammt halt der Bluzästefl mit sein schwarzen Bart,
      
 Hat der Margaretl
      
 Ihren Anderedel
      
 Zum Tanz eini gnarrt,
      
 Wies zum besten tanzen,
      
 Wollt er sich ranzen,
      
 Regt d Haxen grad in d Höh,
      
 Fallt in Ruken uma,
      
 Thut ein großen Pumpa,
      
 Ist wärla nit schön.
Aft die bunkel Sändl mit ihren kurzen Gewändl
      
 Die bild ihr än Fleck ein,
      
 D Strümpf hats aufibunden,
      
 Mit än Wergbändel, 
      
 Dä Kitel ist brämt ein mit lauter Schneckenhäusel
      
 Ist er auszeiset,
      
 D Hauben gflecht mit an Strick,
      
 Vorn stehn ä Hanä,
      
 Stehn d Haar bräf anä
      
 Tanzt gleichwohl braf mit.
Aft kommt der Schneidersepel
      
 Mit sein krumpen Weib,
      
 Ae Fuß steht wie a Schnittersichel
      
 Der andre auf d Seit,
      
 Auf än Aug kanns nicht sehä, sehä,
      
 Auf den andern ists blind,
      
 Im Hals ists voller Tipel, Tipel,
      
 Auf dem Kopf hats den Grind.