Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
1809.
Zum singen nach der lustigen und beliebten
      
Heubauern-Arie.
Pudelnarrisch Faschingsstückel,
      
 Das genannt: der Pumpernickel,
      
 Im Theater an der Wien;
      
 So oft thuin dies Stück aufführen,
      
 Daß man sich kann gar nix rühren,
      
 Ist's erbärmlich voll darinn.
Um zu seh'n dem Pumpernickel,
      
 Was er is für narrisch Zwickel,
      
 Hat mi Neugierd halt a plagt;
      
 Will gern seh'n nur solchi Sachen,
      
 Daß ich kann dabey viel lachen,
      
 Daß aus Kopf mir Mucken jagt. 
      
Mit die Haar nach Mod' geschnitten
      
 Auf klan Pferdl eingeritten
      
 Kommt der Pumpernickel an;
      
 Pudelnarrisch Red und Sachen
      
 Thut er dann in Menge machen,
      
 Daß man z'todt sich lachen kann.
Unter andern lustig Dingen
      
 Thuin Tyroler ihn umringen,
      
 Stimmen Tudl-Lied gleich an;
      
 Thuin tyrolerisch schön singen,
      
 Daß's im Tudln thuit so klingen,
      
 Wie's auf Alpen nur seyn kann.
Durch des Apothekers Hitzen
      
 Muiß der Pumpernickel schwitzen,
      
 Weil's der Doktor haben will;
      
 Pumpernickel wird vexiret
      
 Aderlaß wird ihm diktiret,
      
 Wird gemacht zum Narren viel.
Wie er will sein Braut abholen,
      
 Thuin's austheilen so die Rollen,
      
 Daß er sie nit kriegen kann;
      
 Thuin solch Faxen ausstudieren.
      
 Daß zwei Weiber ihn vexiren,
      
 Daß er wäre g'west ihr Mann. 
      
Buibner viel thuin ihn umringen,
      
 Und thuin lustig Liedl singen,
      
 Nennen alli 
      Vater ihn,
      
 Weil sie thuin ihn viel kuranzen,
      
 Will er nach ihr'n Will'n nicht tanzen,
      
 Und wirft sie an Boden hin.
Aus dem lieben Pumpernickel,
      
 Wird zuletzt ein neuer Zwickel,
      
 Er erscheint in Weibsgestalt;
      
 Thuit ein lustig's Liedl singen,
      
 Und beym Solo-Tanzl springen,
      
 Daß er allen guit gefallt.
Pumpernickel muiß marschiren,
      
 Weil ihn Hausknecht thuit gleich führen,
      
 Hin auf die Apollo-Saal;
      
 Dort, wo Luster herrlich glanzen,
      
 Muiß der Pumpernickel tanzen
      
 Menuet mit Herrn Borthal.
Guiter Wein und Kälber-Bratl,
      
 Auch dazui ein guits Sallatl
      
 Wählt Borthal zu seiner Kur;
      
 Dieses gibt ihm guiti Säfte,
      
 Und vermehret seini Kräfte,
      
 Hungerleiden schwächet nur. 
      
Um die Liebe zu probieren,
      
 Die sein Frau zu ihm thuit führen,
      
 Muß Borthal den Scheintod wähl'n;
      
 Da kann er ganz klar einsehen,
      
 Wie sie alles thuit verdrehen,
      
 Daß sie ihren Herrn kann prell'n.
Um Apollo-Saal zu sehen,
      
 Kann man ins Theater gehen,
      
 Da kann man im Kleinen seh'n,
      
 Wie es in der Zieglergassen
      
 Auf der Mariahilfer-Strassen,
      
 Dort im Großen thuit zugeh'n.
Arie aus den besten Stücken
      
 Hört man singen, zum Entzücken
      
 Schön, wie man es haben will;
      
 Einmal därf es keinen kränken,
      
 Dem Theater Zwölferl schenken,
      
 Zwölferl is ja so nit viel.
Unter Faschingsstückeln allen
      
 Thuit am besten heuer g'fallen
      
Pumpernickels Schelmerey;
      
 Weil man hört und sieht solch Sachen,
      
 Die ein jeden machen lachen,
      
 Und hat Faxen allerley.