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Wien
      
 Bey Eder auf dem Graben.
Ausgekämpft ist der Kampf! – blutiges Schlacht-Gewühl,
      
 Und des heiligen Kriegs, – unserer Neu-Geburt
      
 Bange Wehen sind vorbey. – Du kehrst!
      
 Der ihn gekämpfet, ein Rach-Schwert Gottes. –
Ja! – Triumph! – es gelang. – Weise Besonnenheit
      
 Und nicht wankender Muth, herrlich in dir vereint,
      
 Sie zerbrachen das gewalt'ge Joch
      
 Welches der Freyheit der Völker drohte. – 
      
Fest, und frey wie ein Gott, stehet die Säule nun,
      
 Deren gründenden Stein Rudolph der Stifter legt'
      
 Und für die einst Adolph Schwarzenberg,
      
 Der der Osmannen Verwüster-Schaaren, –
Diesen Erb-Feind, – beschämt, nach ihrer Heimath wies,
      
 Den verewigten Tod eines Befreyers starb; –
      
 Sie ragt hoch! – Du bist dem Helden-Ruhm
      
 Deines Geschlechtes getreu geblieben.
Friede krönte den Sieg! – Ach lange Jahre schon
      
 Seufzt Europa nach ihm – doch deinem Führer-Arm
      
 Fiel des Krieges Hyder, deren Haupt
      
 Nimmer die mordenden Zähne wetzet.
Öst'reich fürchtet des Krieg's Schrecknisse nimmermehr;
      
 Deiner Leitung vertraut, führ'st du des Vaterlands
      
 Wack're Streiter siegend in das Herz
      
 Meineid's vermessener Nationen.
Heil! Das Ziel ist erreicht! – Du kehrst bekränzt zurück
      
 In das heimische Wien! Deine Begleiter sind
      
 Sieg – und Friede – und der Jubel-Ton
      
 Tausender, die du, ein Seraph schützest. –
Sey gegrüßt edler Held! – Dankende Thränen nur
      
 Des aufathmenden Volks – Hohe Zufriedenheit
      
 Seines Vaters, unsers guten Franz
      
 Lohnt die erhabene Pflicht-Erfüllung. 
      
Glänzend, hell wie der Mond unter dem Sternen-Heer
      
 Einer heitern Nacht, blinkt in der Helden-Zahl
      
 Carl Schwarzenberg, – der ewig lebt! –
      
 Lebt – in den Herzen der Österreicher.
Nimm den herzlichen Dank, den dir Europa zollt;
      
 Dich verehrt des Geschlechts wachender Genius,
      
 Sieht entzückt in dir, Germaniens
      
 Völker – beglückenden Freyheits-Stifter.
Bemerkung:
Anno 1598 am 29. März entriß Adolph Schwarzenberg die Feste Raab den Türken. Rudolph II. bewilligte ihm zum Andenken dieser That, in seinem Wappenschilde im vierten Felde die Vorstellung, wie ein Rabe einem Türken das Auge ausharkt. Fürst Adolph verlor sein Leben bey Papa wieder die Türken. – Historisch genealogische Nachrichten von dem durchlauchtigsten Herrn von Schwarzenberg. Vaterländisches Blatt 1814. No. 39.