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Ein Moloch.

Von Waffen starren seh' ich rings die Erde.
(Das ist's, was heut' zumeist ins Auge fällt!)
Sie sind das Trennende der Menschenheerde,
Daran Vernunft und Würde jäh zerschellt.

Sie sind das Spaltende des großen Ganzen,
Auch wenn man friedlich nur mit ihnen spielt ...
Verbesserte Geschütze, Säbel, Lanzen,
Das ist's, wonach zuerst der Nachbar schielt.

Gepredigt wird vom Cultthron aller Reiche:
»Den Nächsten liebe wie Dein eig'nes Ich!«
Doch hält man's offenbar nicht für das Gleiche,
Ob Einer, – ob ein Volk versündigt sich.

Was jenen schändet, ist für dieses Ehre ...
Und so geschieht's, daß zu jedweder Zeit
Vom Ehrenwahn bethörte Männerheere
Im Kampf sich messen, der entmenscht, entweiht.

Man darf's nicht Mord, nicht einmal Totschlag nennen,
Und wird's auch noch so buchstäblich vollbracht ...
»Die Ehre will's!« ... und Freudenfeuer brennen
Sah noch die Welt nach jeder blut'gen Schlacht.

Milliarden fordert man zu diesem Spiele,
Milliarden werden jährlich drin verthan,
Geopfert ihm ... Zu welchem Zweck und Ziele?
Geht, fragt den nationalen Größenwahn!

Hermann Friedrichs.