François Rabelais
Gargantua und Pantagruel
François Rabelais

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Viertes Kapitel

Von Jugendtaten des edlen Pantagruel und wie er nach Paris kam

So nahm Pantagruel täglich zu und gedieh sichtbar. Des freute sich sein Vater aus natürlicher Liebe und ließ ihm, wie er noch klein war, eine Armbrust zur Kurzweil machen, nach den Vögeln damit zu schießen. Heutzutag führt sie den Namen der großen Armbrust zu Chantelle. Darnach tat er ihn auf Schulen, daß er da lernen und seine jungen Jahre zubringen sollte. Er probierte der Reihe nach die hohen Schulen durch, fand aber keine so nach seinem Geschmack, wie die große Universität in Paris.

Als er aber gen Paris mit seinen Leuten kam, lief bei seinem Einzug dort alle Welt hinaus, ihn zu sehen; wie ihr denn wohl wißt, daß das Volk in Paris die meisten Maulaffen feilhält. Sie betrachteten ihn mit großem Entsetzen, ja nicht ohne Furcht, daß er ihnen das Stadthaus etwa wo andershin, irgendwo nach Tripstrill trüge, wie sein Vater weiland die Glocken von Notre-Dame für seine Mähre zum Halsband nahm. Und nachdem er daselbst eine Zeitlang gewohnt und alle sieben freien Künste mit allem Fleiß getrieben hatt', sagt' er, es wär' eine gute Stadt, darin zu leben, nicht aber zu sterben, weil sich die Spittelleute zu Sankt Innozenz an den Knochen der Toten die Hintern wärmten.


 << zurück weiter >>