François Rabelais
Gargantua und Pantagruel
François Rabelais

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Fünfundzwanzigstes Kapitel

Des Gallets Rede an Pikrocholus

Wenn deinem Land und Leuten von uns ein Unrecht geschehen wäre, wenn wir deinen Widersachern Gunst oder Vorschub geleistet, dir in deinen Händeln nicht beigestanden, durch unsre Schuld deine Ehr und guten Namen hätten schmälern lassen, oder besser zu sagen, wenn der Lügengeist, dich zu plagen erpicht, durch trügliche Blendwerk und sinnbetörende Hirngespinste dir in das Ohr geraunet hätt', als wenn wir irgend etwas unsrer alten Freundschaft Unziemliches an dir verübt, so mußtest du zuvor die Wahrheit erforschen, dann uns des erinnern, und wir hätten nach deinem Wunsch dich so vergnügt, daß du mit uns zufrieden solltest gewesen sein. Aber, heiliger Gott! Was ist dein Vorsatz? Willst du so als meineidiger Tyrann das Reich meines Herren verwüsten und plündern? Hast du ihn also feig und blöde erfunden, daß er nicht wollte, oder so machtlos an Volk, Geld, Rat und Kriegskunst, daß er nicht könnt' sich zur Wehre setzen wider dein bösliches Ungetüm? Zieh ab von Stund an und sei längstens bis morgen wieder in deinem Land, ohne allen Tumult noch Gewalt unterwegs. Und zahl unterwegs. Und zahl eintausend Byzantiner in Gold für den Schaden, so du im Land verübt hast. Die eine Hälft, die zahlst du morgen, die andre auf nächsten Maien-Idus, und lässest einstweilen uns hie zu Geiseln die Herzogen von Schwindelhirn, Arlottern und Kleinitz, nebst dem Fürsten von Schäbigsheim und dem Vicomt van der Filzlaus.«


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