François Rabelais
Gargantua und Pantagruel
François Rabelais

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Zweiundvierzigstes Kapitel

Wie den Pikrocholus auf der Flucht das Unglück ereilt, und was Gargantua nach der Schlacht tat

Pikrocholus entfloh also verzweifelt nach der Bouchardsinsel, und auf dem Weg gen Riviere stolpert' und fiel ihm seine Mähre, darob er sich so schwer entrüstet', daß er in seiner Wut sie mit dem Degen darniederstach. Und weil er niemanden fand, der ihm wieder zu Pferd half, wollt' er aus einer Mühlen in der Näh einen Esel nehmen. Aber die Müller zerdraschen ihn mit Knütteln breiweich, zogen ihm die Kleider aus und hingen ihm einen armseligen Kittel zur Bedeckung über. Also zog der arme Choleriker fürbaß auf Port Hulaux, setzt' da übers Wasser und erzählt den Leuten sein Unglück. Da wahrsagt' ihm denn eine alte Runkunkel, daß ihm sein Königreich wieder erstattet werden würd', wenn die Ziegenböck Milch gäben. Seit der Zeit weiß man nicht, wo er hinaus ist kommen. Doch hab' ich gehört, daß er jetzt ein armer Taglöhner zu Lyon sei, cholerisch wie zuvor, und immerfort horcht' er bei allen Fremden herum, ob die Ziegenböck noch keine Milch geben wollten, weil er alsdann, nach der Prophezeiung der alten Hex, steif und fest hofft, in seine Staaten wieder eingesetzt zu werden.

Nach Abzug des Feindes zählt' Gargantua zuvörderst sein Volk und fand, daß dessen nur wenig im Feld geblieben war. Ließ dann auf dem Burgplatz alle, die von Pikrochols Partei noch überblieben, vor sich fordern und redet' im Beisein aller seiner Fürsten und Hauptleut zu ihnen wie folget:


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