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Die unschuldigen Kinder

Als Herodes, der falsche Mann,
Den bösen Willen gewann,
Den neuen König zu töten,
Entrann dieser den Nöten
Nach Aegypten. Ganz vergebens
Beraubte der Tyrann des Lebens
So viele Kinder an seiner Statt,
Des Blutvergießens nimmer satt.

O weh des Leides groß und schwer!
Wie viele Märtyrer jung und hehr
Wurden da erschlagen!
Wie hörte man da klagen
Die Mütter, denen man aus den Armen
Die Kinder riß ohne Erbarmen
Und ihrer keiner schonte!
Gott aber selber lohnte
Ein Teil dem Könige Herode;
Denn auch ihm ward zu Tode
Seiner Söhne einer erschlagen,
Den die Amme sollte tragen,
Mit dem sie war dahin gekommen;
Er ward ihr von der Hand genommen
Und getötet den anderen gleich,
Mit denen er fuhr ins Himmelreich.

Gott grüß' euch, Märtrerblümelein,
Ihr lieben holden Kindelein!
Ihr seid das erste Opfer zart,
Das Gott im Kampf geopfert ward
In Unschuld und in Reinigkeit;
Drum freut ihr euch in Ewigkeit
Und spielt um Gottes hohen Thron
Mit Palmenzweig und Siegeskron'.

Die unschuldigen Kinder, 28. Dez. Passional S. 42 f.


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