Kaiserin Elisabeth von Österreich
Das poetische Tagebuch
Kaiserin Elisabeth von Österreich

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Hier sollte Alfreds Abschiedsbrief abgedruckt werden. Auch dieser Brief behandelt ausführlich Alfreds Geldsorgen.

Schluss-Stanze

Wie Ariadne einst, weilt heut verlassen
Titania auf hohem Fels allein,
Schon will der Sonne letzter Strahl erblassen,
Im hohen Äther glänzt des ersten Sternes Schein,
Die Dämm'rung naht, die Gletscher zu umfassen,
Und hüllt das tiefe Thal in Nebel ein –
Titania starret regungslos in's Weite,
Ihr feuchter Blick, wem giebt er noch Geleite?

Und dennoch hiess sie selbst ihn heute gehen,
Stiess ihn zurück mit schneidend kaltem Hohn,
Verachtend seiner heissen Liebe Flehen,
Warf sie zu Füssen ihm den gold'nen Lohn.
Nie wird die Elfenkönigin mehr sehen
Zu heit'rem Spiel sich nah'n den Erdensohn.
Der Liebe lacht sie, und den festen Glauben,
Dass sie verkäuflich, soll kein Gott ihr rauben.


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